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Über Stock und Stein bei bester Aussicht

Nicola Domenighetti ist seit über 18 Jahren bei NeoVac als Filialleiter im Tessin tätig. Neben seinem Beruf ist er passionierter Trailrunner. Dabei handelt es sich um eine Sportart, die sich abseits von asphaltierten Strassen abspielt: Laufen in der freien Natur und an der frischen Luft. Nicola berichtet im Interview über den besonderen Reiz seines Hobbys und verrät, welche Situation zum schnellsten Lauf seines Lebens geführt hat und warum er bei einem Wüstenlauf wohl nie antreten wird …

Nicola, du bist den Engadin ULTRA Trail in 13:47:23 gelaufen – das sind 101,9 Kilometer und 5677 Höhenmeter über die Engadiner Panoramatrails. Was geht dir während eines solchen Laufes durch den Kopf?
Viele Dinge! Meistens positive, aber es gibt auch Momente, in denen man sich fragt, was zum Teufel man da eigentlich macht – besonders dann, wenn der Anstieg nicht enden will.
 
Wie bereitest du dich auf einen Lauf vor?
Neben dem körperlichen Training verbringe ich mehrere Stunden damit, mir die Strecke einzuprägen und zu planen, wie viele Gels und Energieriegel ich mitnehmen muss. Kurz vor dem Lauf schaue ich mir den Wetterbericht an und entscheide, was ich anziehe.

Was macht für dich den Reiz des Trailrunnings aus?
Die Natur und die Umwelt: Das Laufen in der Nacht, im Schnee oder an einem glühend heissen Tag ist immer eine Herausforderung an dich selbst. Du weisst, dass du nicht bluffen kannst und dir niemand helfen kann, die Ziellinie zu erreichen!

Wie kann man sich dein Trainingspensum vorstellen?
Normalerweise mache ich unter der Woche zwei hochwertige Trainingseinheiten wie Wiederholungen oder Intervallläufe und zwei bis drei Erholungs- oder Fitnesstrainings. Am Wochenende steht dann ein langer Kurs von 4 bis 6 Stunden auf dem Plan. Das ist natürlich nicht viel im Vergleich zu den Profis, aber genug, um Spass zu haben und auf einem gewissen Niveau an Rennen teilzunehmen.

Wie viele Kilometer rennst du jährlich?
Die Garmin-Uhr zeigt über 3000 km an, plus einige hundert auf Langlaufskiern.

Wie überwindest du immer wieder den inneren Schweinehund?
Ich habe das Glück, mental sehr stark zu sein. Ich bin dafür bekannt, dass ich – trotz Hungeranfällen und Krämpfen – im Kopf immer hoch motiviert bin.

Wie schaffst du es, das Training und deinen Job als Filialleiter unter einen Hut zu bekommen?
Das ist das Grossartige am Trailrunning und an meinem Job bei NeoVac: Man kann überall laufen, und manchmal bringt einen das Laufen auf gute Ideen für die Arbeit.
 

Letztes Jahr war ich zum Beispiel für einen Kurs in Oberriet. Am Abend verabschiedete ich mich und sagte, dass ich vor dem Abendessen noch nach Appenzell laufen gehe. Niemand glaubte mir, bis ich meinen Kolleg:innen Fotos schickte ...

«Du weisst, dass du nicht
bluffen kannst und dir
niemand helfen kann,
dieZiellinie zu erreichen!»


Kannst du eigentlich relaxt Urlaub machen, oder hast du das Gefühl, sofort losrennen zu müssen?
In unserem letzten Urlaub waren wir auf Sizilien, und das Erste, was ich sagte, als ich aus dem Flugzeug stieg, war: «Fantastisch, der Vulkan Ätna! Ich würde gerne auf den Gipfel des Kraters laufen. Wer weiss, wo man hinaufsteigt und wie lange ich dafür brauche?»

Welche Destinationen reizen dich noch?
Zwei scheinbar völlig unterschiedliche Orte. Ich würde gern in den Walliser Alpen auf dem Monte Rosa bis zur Capanna Margherita laufen. Das wird sicher auch passieren.
Dann reizt mich auch der «Marathon des Sables»: Das ist ein Ultramarathon, der 230 Kilometer durch die marokkanische Wüste führt. Den werde ich aber wohl nie machen. Dafür habe ich einfach zu viel Angst vor Schlangen!

Gab es mal eine kritische Situation?
2019, während des 117 km Scenic Trail im Tessin, befand ich mich mitten in einem heftigen Gewitter in den Bergen oberhalb von Lugano. Das Rennen wurde unterbrochen und Blitze erleuchteten den Weg. Die 5 Kilometer zur Hütte waren die schnellsten meines Lebens ...

Was sind deine Ziele für 2023?
Ich hoffe, Ende August den Ultra-Trail du Mont- Blanc laufen zu können und bestenfalls die gute Leistung von 2022 mit ein paar weiteren Rennen zu bestätigen.

Wir wünschen Nicola viel Erfolg bei seinen zukünftigen Läufen!

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